Veredelung

Durch Veredelung können Sie einen alten Obstbaum, der vielleicht nicht mehr so ertragreich ist, erhalten. Sie schneiden einen einjährigen Trieb ab und bringen ihn frisch zu uns. Im Juni in etwa ist ihr neuer Baum dann abholbereit und kann eingepflanzt werden, um wieder reichlich Ernte zu bringen.

Für Veredelungen diverser Obstsorten ist jetzt die beste Zeit. Sie können bis spätestens Mitte Februar Ihre Wunschveredelungen in unserer Baumschule abgeben.

Sollte es jemand nicht möglich sein die Reiser zu bringen, können sie gerne mit der Post versendet werden. Bitte in diesem Fall um Kontaktaufnahme.

  • Am besten schneiden Sie einen einjährigen Trieb, der gut ausgereift und und kurze Knospenabstände hat.
  • Er sollte nicht stärker als ein Bleistift oder Kugelschreiber sein.
  • Umwickeln Sie die Schittfläche mit einem feuchten Tuch oder einer angefeuchteten Küchenrolle, darüber ein Plastiksackerl oder Alu-Folie und bringen Sie den Trieb möglichst frisch zu uns.
  • Am besten bringen Sie auch mehrere Triebe, da man erst beim Veredeln die Qualität des Triebs abschätzen kann.
  • Ungefähr Mitte Juni können Sie dann Ihr neues Bäumchen abholen und einpflanzen.

Für nähere Informationen steht Ihnen Herr Wolfgang Hemmelmeyer unter der Telefonnumer 0664 420 29 37 zur Verfügung.

Und jetzt noch ein bisschen Theorie:

Aber was ist Veredlung eigentlich?

„Unter Veredelung (oder Veredlung) versteht man eine traditionelle Form der künstlichen vegetativen Vermehrung (xenovegetative Vermehrung) von verholzenden Pflanzen, typischerweise Rosen- und Obstsorten.
Im Prinzip handelt es sich um eine Transplantation eines Pflanzenteiles auf eine andere Pflanze. Da beim Veredeln ein genetisches Individuum vervielfältigt wird, handelt es sich dabei um eine traditionelle Form des Klonens. Dabei wird eine sogenannte Unterlage mit einem Edelreis oder Edelauge verbunden.“

Die Kunst der Veredelung ist seit der Antike bekannt. Wo und wie sie erfunden wurde, ist nicht genau bekannt. Wahrscheinlich stammt sie aus dem Mittelmeerraum. Spätestens seit dem Mittelalter wird sie auch in Mitteleuropa praktiziert, wie etwa aus Traktaten über Obstbaumveredelung und Kultur anderer Bäume aus dem 14. Jahrhundert hervorgeht. Seit seiner Entstehung um 1350 war das Pelzbuch (benannt nach den darin beschriebenen Pfropfmethoden) des Gottfried von Franken, einem Kenner des mainfränkischen Wein- und Gartenbaus aus dem Hochstift Würzburg, in Latein und mehr noch in seinen deutschsprachigen Fassungen ein weitverbreitetes Lehrbuch für den landwirtschaftlichen Praktiker des späten Mittelalters. Es hatte aber auch bis in die Neuzeit hinein Wirkung. Die vermutlich älteste Veredelungstechnik ist das Spaltpfropfen. Durch Veredeln können genetische Individuen über Jahrhunderte erhalten werden. Die heute immer weniger angebaute Apfelsorte Goldparmäne, (Reine des Renettes), die wohl aus der Normandie stammt und möglicherweise schon seit 1510 bekannt ist, ist eine der ältesten, heute noch angebauten Apfelsorten. Noch älter ist die ebenfalls aus Frankreich (Kloster Morimond) stammende Graue französische Renette, die seit 1500 kultiviert wird. Ein Gutteil unserer heutigen Apfel- und Birnensorten stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde seitdem durch Pfropfung vermehrt. Die Sorte Cox Orange wurde z. B. um 1825 von Richard Cox in England als Zufallssämling entdeckt; Golden Delicious wurde um 1890 ebenfalls als Zufallssämling in einem Garten in West-Virginia entdeckt.

So können wir es in Wikipedia nachlesen.