Haben Sie sich auch schon mal gefragt, warum die Apfel- und Birnbäume so viele unreife, kleine Früchte abwerfen?
Keine Sorge! Ihr Baum ist nicht krank – ganz im Gegenteil. Es handelt sich um einen normalen Vorgang der Natur.
Zu viele Früchte überfordern den Obstbaum.
Man nennt diesen Vorgang Junifall oder Junifruchtfall, dieser tritt hauptsächlich bei Kernobst-Bäumen auf. Bei Apfel- und Birnbäumen läßt sich das gut beobachten, aber auch Zwetschke, Marille und Kirsche zeigen dieses Phänomen.
Der Baum wirft alle Früchte, die nicht ernährt werden können – bzw. die sich kümmerlich entwickeln – ab. Die verbliebenen Früchte entwickeln sich daher umso besser. An Apfelbäumen, die gut besetzt sind und nur wenige Früchte verlieren, sollte der Hobbygärtner sogar nachhelfen, um die Ernte zu verbessern. Es sollten so viele Äpfel entfernt werden, dass zwischen den Früchten immer genug Abstand ist, rät Wolfgang Hemmelmeyer. Dieser Vorgang wird auch Ausputzen genannt.
In der privaten Nutzung von Obstbäumen führt das Ausputzen zu einer verbesserten Obstqualität, wenn sie vor dem Junifall erfolgt. Man lässt an einem Blütenstand ein bis zwei Früchte stehen. Man kann die Fruchtzahl in ein Verhältnis zur Blattzahl setzen: 10 bis 15 Blätter, gezählt im Juni, reichen für einen Apfel aus. In schattigen Bereichen des Baumes sollten alle Fruchtansätze entfernt werden. Das Ausputzen erfolgt wenige Wochen nach der Blüte von Hand oder mit einer Schere. Man erhält dadurch weniger Früchte die größer werden und insgesamt eine höhere Qualität aufweisen.