Ein altes Sprichwort sagt: „Einen alten Baum soll man nicht verpflanzen!“. Und dieses Sprichwort stimmt auch. Bäume umpflanzen kann schwierig werden, da beim Ausgraben meistens sehr viel Wurzelwerk zerstört wird, das der Baum aber dringend beim Anwachsen am neuen Platz benötigt. Der Wurzelballen besteht aus Haupt-, Neben- und Feinwurzeln. Nur die Feinwurzeln können Wasser aus dem Boden aufnehmen, in den Haupt- und Nebnewurzeln wird es gesammelt und in den Stamm und die Krone geleitet.
Aber manchmal ist es eben unumgänglich einen Baum zu verpflanzen. Er ist zu groß geworden, da man den Platzbedarf beim Einsetzen vielleicht unterschätzt hat. Er muss einem Zu- oder Umbau weichen, es fällt zuviel Laub in Nachbars Garten oder die Zweige reichen über den Zaun.
Und jetzt ist die beste Zeit Bäume und Sträucher umzupflanzen. Der Baum sollte sein Laub zumindest teilweise schon abgeworfen haben, das heißt die Winterruhephase ist eingetreten, der Boden darf aber noch nicht gefroren sein.
Heute geben wir Ihnen ein paar Tipps, wie es trotzdem gelingen kann.
Der Baum sollte nicht älter als vier Jahre sein, ab dann ist Schluss mit Umziehen. Hat der Stamm genau über der Erde einmal mehr als circa sechs Zentimeter Durchmesser (das ist ungefähr so groß wie eine Getränkedose), wird es schwierig ihn zu verpflanzen.
Wenn Sie sich unsicher sind, holen Sie auf jeden Fall einen Fachmann zu Hilfe. Wir beraten Sie gerne oder führen auch eine Verpflanzung durch.
Ist der Baum noch klein genug und Sie trauen sich die Umpflanzung zu, dann sollten Sie zuerst einmal einen Kreis um den Baum abstechen. Der Kreis sollte in etwa so groß wie die Baumkrone sein. Verwenden Sie einen scharfen Spaten, damit die feinen Wurzeln glatt abgeschnitten werden.
Nun heben Sie rund um den Baum einen Graben aus, damit Sie dann auch die Wurzeln unten gut abtrennen können. Hier hängt die Tiefe davon ab, wie weit die Wurzeln reichen.
Heben Sie den Baum vorsichtig aus dem Erdreich und geben Sie den Ballen in einen Jutesack. Es sollte möglichst viel Erde mit verpflanzt werden. Hilfreich ist es auch dem Bäumchen schon vor der Verpflanzung einen Rückschnitt zu verpassen und beim Ausheben dann die Äste locker zusammenzubinden. So vermeiden Sie Astbrüche und Beschädigungen beim Transport.
Am neuen Standort angekommen, muss auch da ein Loch in der entsprechenden Größe vorhanden sein, vielleicht noch ein klein wenig größer, damit Sie den den Baum gut mittig einsetzen können. Füllen Sie den Rest des Pflanzlochs mit Kompost und Erde auf. Leicht verdichten und ordentlich angießen. Um dem Baum guten Halt zu geben, sollten Sie den Baum mit Pfählen stabilisieren.
In den folgenden Tagen und Wochen müssen Sie den frisch eingesetzten Baum regelmäßig und ausreichend bewässern.
Bei größeren Bäumen empfiehlt es sich, dem Baum ein Jahr Zeit zu geben, um genügend neue Feinwurzeln zu bilden. Das heisst, im Herbst werden die Wurzeln abgestochen, um den Baum im nächsten Jahr im Herbst umzupflanzen.
Generell läßt sich sagen, dass Flachwurzler leichter wieder anwachsen als Tiefwurzler. Das Bäume umpflanzen sollte also gelingen, wenn man ein paar Dinge beachtet.
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