Ohne Insekten gäbe es die Natur in der Form, in der wir sie kennen, nicht. Bienen, Käfer, Spinnen, Schmetterlinge, ja auch Schnecken und Würmer helfen uns unseren Garten in blühender Pracht zu erhalten und ermöglichen eine reiche Ernte – oder genau das Gegenteil.
Wir teilen Insekten mal ganz grob in Schädlinge und Nützlinge. Ob ein Insekt aber als nützlich oder schädlich gilt, hängt von der Betrachtungsweise ab. Und diese ist in im Falle des Menschen meist eine wirtschaftliche.
Marienkäfer gelten als Nützlinge, da sie in unseren Gärten die Blattläuse in Schach halten. Sie werden mittlerweile auch gezielt in der biologischen Landwirtschaft eingesetzt. Ein enger Verwandter des Marienkäfers – der Kartoffelkäfer – ist weniger beliebt, da er große Schäden anrichten kann.
Auch die asiatische Verwandtschaft des bei uns beiheimateten Siebenpunktkäfers – der Asiatische Marienkäfer – ist mittlerweile in Europa genauso häufig anzutreffen, seine Larven sind allerdings aggressiv und vergreifen sich auch gerne an anderen heimischen Nützlingen.
Sowohl für Nützlinge auch als für Schädlinge gilt, dass Monokulturen ihre Ausbreitung begünstigt.
Bienen sind die Nützlinge schlechthin – ohne sie hätten wir kein Obst, kein Gemüse, keine Weiterverbreitung von Pflanzen. Dass die Bienen extrem gefährdet sind, haben wir mittlerweile begriffen – viel dagegen tun wir allerdings nicht. Dabei ist die Biene das drittwichtigste Nutztier der Menschheit. Albert Einstein hat bereits erkannt: Wenn die Bienen von der Erde verschwinden, dann hat der Mensch nur mehr vier Jahre zu leben. Die Biene ist für mindestens 80 Prozent der Bestäubung von heimischen Blütenpflanzen verantwortlich.
Wespen sind weniger beliebt als Bienen, da sie lästig sind und uns umrunden, sobald man mit einem Getränk oder einer Speise im Freien sitzt. Dabei sind Wespen aber durchaus nützliche Helfer und schützenswert. Sie bekämpfen auf natürliche Weise unliebsame Schädlinge im Garten und bestäuben sogar einige Blütenpflanzen. Im Gegensatz zu Bienen fliegen Wespen, Hornissen und Hummeln auch bei kühlem Wetter und bestäuben selbst bei Wind und Regen.
Anders ald die Bienen sind Wespen keine Vegetarier. Insbesondere der Nachwuchs der Wespen benötigt eine eiweißreiche Nahrung und die Larven werden daher mit zerkauten Insekten gefüttert. Weiterhin können Wespen mehrfach stechen und setzen ihren Stachel schneller ein als Bienen, die nur in größter Gefahr stechen und danach sterben.
Schmetterlinge sind ein weiterer wichtiger Faktor der Biodiversität. Sie haben eine ausgesprochen anspruchsvolle Lebensweise und dienen dadurch als Bioindikatoren. Verändern sich die Qualität von Lebensräumen, verändert sich auch ganz schnell die Population von Schmetterlingen.
Schmetterlinge sind ebenfalls fleissige Bestäuber, es gibt Blütenpflanzen, die ausschliesslich von bestimmten Schmetterlingen bestäubt werden können.
Leider zählen sie zu den gefährdetsten Tierarteb weltweit. In Europa haben sich ihre Bestände seit 1990 um die Hälfte verrringert.
Wenn Sie in ihrem Garten Schmetterlingsblumen oder -wiesen anlegen, können auch Sie einen kleinen Beitrag zum Erhalt dieser wunderschönen und bunten Insekten leisten. Wer Interesse an diesem Thema hat, kann hier den Schmetterlingsreport von Global 2000 lesen.
Spinnen. Ja … wer mag eigentlich Spinnen? Ich kenne also kaum jemanden, der Spinnenliebhaber ist – gibt es aber. Ich halte sie für faszinierende Tiere und gerne auch auf Distanz. Spinnen zählen durchaus zu den Nützlingen im Garten, Fliegen, Mücken, geflügelte Blattläuse und eine Menge anderer Insekten stehen auf ihrem Speiseplan. Spinnen werden auch in der Landwirtschaft eingesetzt. Sie soll Schädlinge im Ackerbau vernichten.
Auch in der Medizin findet das Gift der Spinne Anwendung. Es konnten mithilfe des Giftes einer Vogelspinne neue Medikamente gegen Herzversagen entwickelt werden.
Unsere scheinbare angeborene Angst vor Spinnen ist laut Psychologen aber nur anerzogen. Spinnen bewegen sich lautlos, schnell und unvorhersehbar, viele Arten können springen, andere segeln an ihrem Spinnfaden durch die Luft.
Spinnen sind keine Insekten, sie bilden eine eigene Klasse der Gliederfüsser, sie haben acht Beine und ein weiteres Beinpaar ist zu Mindwerkzeugen umgebildet. Die meisten von ihnen sind Jäger, mit teilweise sehr ausgefallenen Jagdstrategien, die ihre Beute mit Gift töten. In unseren Breiten gibt es keine Spinnen, deren Gift den Menschen gefährlich werden könnte. Ausserdem sind sie Fluchttiere, die noch mehr Angst vor uns Menschen hat, als wir vor ihnen. Und ein kaum zu überbietendes Kunstwerk ist ein Spinnennetz.