SchneeglöckchenDas Schneeglöckchen bildet eine eigene Pflanzengattung innerhalb der Amaryllisgwächse. Es ist weitverbreitet von Europa über Kleinasien bis hin zur Region um das Kaspische Meer. Auch in Nordamerika sind verwilderte Arten zu finden. Sie kommen in Waldwiesen, Auen und Laubwäldern vor.
Sie signalisieren für uns den Frühling. Die tapferen, doch recht zarten Pflänzchen kämpfen sich nicht nicht selten durch eine Schneedecke durch, um uns mit ihren filigranen Blüten und hellgrünen Blättern wieder Mut zu machen: die kalte, dunkle Jahreszeit ist jetzt bald vorbei.

Bei den Schneeglöckchen unterscheidet man zwischen den Wild- und Kulturarten. Alle Wildarten stehen seit 1973 (CITES, Washingtoner Artenschutzübereinkommen) unter Artenschutz.

Es gibt insgesamt 19 Arten und an die 2.000 verschiedene Sorten der kleinen Zwiebel. Sehr spannend finden wir, dass Schneeglöckchen „Sammlerobjekte“ sind. Man nennt diese Sammler „galantophil“, nach dem lateinischen Namen des Schneeglöckchens – Galanthus. Es gibt Ausstellungen, Messen, Börsen, Sammlerstammtische und Galanthus-Reisen.
Georg Groeger aus Deutschland ist so ein Sammler, er hat auf seinem Grundstück an die 1.000 Sorten gezüchtet, hat eine riesige Bestandsliste und kauft, verkauft und tauscht.
Also – wer seine Schneeglöckchensammlung erweitern möchte, ist hier sicher an der richtigen Adresse.

Die Royal Horticultural Society of Ireland veranstaltet neben anderen Gartenshows auch eine Galanthus Gala. Hier werden Raritäten gezeigt, die nicht selten einen Preis von 150 bis 250 Pfund pro Zwiebelchen erzielen. Die „Green Tear“ ist so etwas wie die Blaue Mauritius unter den Schneeglöckchen. Die Rarität ist unter Sammlern so beliebt, dass für eine einzige Zwiebel über 350 Euro geboten werden.

SchneeglöckchenGalantophile strömen auch alljährlich Ende Jänner in Scharen in den Chelsea Physic Garden in London, den zweitältesten botanischen Garten der Welt. Die Schneeglöckchentage dort sind für begeisterte Pflanzensammler ein Muss.  Das Ziel der Begierde sind die zarten Blüten der knapp 200 Schneeglöckchen-Sorten, die Obergärtner Nick Bailey aus allen Teilen des Landes zusammengetragen hat. „Die teuerste Pflanze, die im letzten Jahr verkauft wurde, war ein ganz seltenes Sammlerstück, rund 1.700 Euro legte der Käufer für eine einzige Zwiebel auf den Tisch“, berichtet Obergärtner Nick Bailey. Er ist längst überzeugt: „Die Schneeglöckchen-Sucht ist unheilbar.“

In Österreich haben wir in Ort im Innkreis im oberösterreichischen Innviertel Christian Kreß gefunden, der in den letzten Jahren weit über hundert der zarten Pflänzchen gesammelt und vermehrt hat. Die wertvollsten davon brauchen aber viele Jahre bis aus einer Zwiebel, zwei und mehr geworden sind.